Warum tue ich mir das eigentlich an?

Eigentlich zeige ich hier schöne Bilder. Gestellte Fotos, Ausschnitte von sauberen Ecken, fertiger Dekoration und und und. Ich habe angefan...

Eigentlich zeige ich hier schöne Bilder. Gestellte Fotos, Ausschnitte von sauberen Ecken, fertiger Dekoration und und und.
Ich habe angefangen zu bloggen, da ging es mir nur um unser Haus. Dann den Garten. Nach Mottes Geburt und dem Anfang meiner Nähleidenschaft landete ich über die Nähblogger bei Mamabloggern.
Umso mehr ich Bilder von anderen "ungestellten" Wohnungen oder Situationen sah, umso verzweifelter versuchte ich zunächst nur "perfekte" Bilder von uns zu zeigen.
Jetzt lasse ich schon ab und an mal ein "anderes" Foto zu...Bilder von Farbeimern und Kinderspielzeug zum Beispiel.
Warum? Ich drehe mich gerade im eigenen Teufels"Anspruch"-Kreis.
Ich möchte bloggen - über unsere Erfolge am und ums Haus, über schöne Dinge, die ich herstelle oder finde.
Ich möchte aber auch einen Teil unseres Familienlebens hier hinterlassen. Dafür wäre Authentizität ganz schön.
Würde aber bedeuten - unfertige Ecken, Staubflusen, herumstehende Teetassen und heruntergeschmissene Sofakissen.


Eben der typische tägliche Kampf gegen das Chaos. Wäsche, Spielzeug, Geschirr usw. Ein nicht enden wollender Kampf, bei dem ich mich manchmal frage, warum ich mir den immer wieder antue.

Ich will es aber perfekt haben - gerne perfekter als perfekt. Mein eigenes therapeutisches Hirn weist mich zwar leise darauf hin, dass ein überzogener Anspruch an sich selbst alles andere als gesund ist....
So richtig hören will ich aber nicht. Mich nervt aktuell jedes bisschen Unordnung. Bin aber immer öfter zu erschöpft oder auch unmotiviert den ganzen Tag zu räumen und putzen.
Perfektion und Schönsinn - gegen - tja, Familienleben? Beides immer auf einmal scheint bei uns nicht zu funktionieren.
Ich glaube zur Selbsttherapie sind erste "unschöne" Bilder schon ein guter Schritt.


Ich bin ich einem komplett sauberen Haushalt großgeworden. Meine Mutter liebt Putzen, man kann glaube ich unter jedem ihrer Schränke beruhigt vom Boden essen.
Mit Putzen kann ich mich leider nicht glücklich machen, mit einem aufgeräumten, gesaugten und gewischten Haus aber schon.
Seitdem ich "Mutter und Hausfrau" bin gehörte das für mich auch irgendwie immer mit dazu.
Da wurde halt täglich gesaugt.
Bis ich wieder schwanger wurde. Gerade bin ich froh, zweimal die Woche zu saugen. Und bin total genervt von mir und frustriert, das mehr nicht geht. Völlig albern, denn richtig "pottdreckig" ist es ja trotzdem nicht.


Und ich ahne mit jeder weiteren Woche mehr, dass sich diese Situation auch nach der Geburt des Jungen nicht ändern wird....Erst das Wochenbett...dann die ersten "WenigerSchlafPhasen" tagsüber - und die ganze Zeit die Motte mit dabei....

Ne, da wird der Haushalt wohl wirklich einfach hintenanstehen. Und ich wohl lernen, damit bitte entspannt und nicht frustriert zu sein.

Kann halt keiner unter meinen Schränken vom Boden essen....

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